Mit der fortschreitenden Digitalisierung von Studium & Lehre, Forschung und Verwaltung steigen auch für die Hochschulen die Anforderungen an die IT-Sicherheit. Ein Ausfall der IT-Systeme, z.B. durch einen Cyberangriff, bedeutet eine enorme finanzielle und personelle Belastung für die Hochschulen, deren IT-Infrastruktur Dienste für über 190.000 Studierende und über 45.000 Beschäftigte in Niedersachsen sowie zahlreiche Kooperationspartner weltweit bereitstellt.
Das Verbundprojekt „Sicherung der Resilienz“ soll die Hochschulen im Umgang mit einer zunehmenden Bedrohungslage durch Cyberangriffe stärken. Um die Cyber-Resilienz der niedersächsischen Hochschulen deutlich und nachhaltig zu erhöhen, sind sowohl lokal notwendige als auch zentrale Maßnahmen geplant: Trotz unterschiedlicher Umsetzungsstände an den Hochschulen können auf diese Weise Synergien gehoben und ein abgestimmtes Sicherheitsniveau erreicht werden. Eingerichtet werden soll z.B. eine föderiert abgestimmte Katastrophenhilfe, die im Falle eines gravierenden Cybersicherheitsvorfalls den Schaden reduzieren und die Handlungsfähigkeit der betroffenen Hochschule schneller wiederherstellen kann.
Im Rahmen der Mitgliedschaft des Rechenzentrums im LANIT ist auch die Universität Hildesheim an dem Verbundprojekt beteiligt. Der Leiter des Rechenzentrums, Dr. Jörg Diederich, betont, dass für die Universität Hildesheim insbesondere der Aspekt der Kooperation besonders wertvoll ist. „IT-Sicherheit ist ein sehr aktuelles Thema, das viele Ressourcen in der Hochschul-IT bindet. Ein niedersachsenweit koordiniertes Vorgehen der Hochschulen kann uns im Rechenzentrum einige Entlastung bringen - es muss ja nicht jede Hochschule das Rad neu erfinden, wenn das Vorgehen bei allen ohnehin sehr ähnlich ist."
Weitere Stimmen zur Förderung
Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur: „Die Landesregierung nimmt die steigende Gefahr durch Cyberangriffe auf Hochschulen sehr ernst. Gerade vor dem Hintergrund der Freiheit von Forschung und Lehre stellt diese Bedrohung unsere Hochschulen vor besondere Herausforderungen. Niedersachsen findet mit dem Verbundprojekt deutschlandweit eine einzigartige, starke und vor allem gemeinsame Antwort auf die zunehmende Cyberbedrohung.“
Prof. Dr. Norbert Lossau, Gründungsdirektor der Hochschule.digital Niedersachsen, hebt den Mehrwert des kooperativen Ansatzes des Projektes hervor, der erst kürzlich erfolgreich unter Beweis gestellt wurde: „Die einzelne Hochschule verfügt in der Regel über begrenzte IT-Ressourcen, um so schwerwiegende Vorfälle wie einen Cyberangriff erfolgreich bekämpfen zu können. Im Verbund können die lokal vorhandenen Expertisen gebündelt und die Risiken gemeinsam reduziert werden.“
Prof. Dr. Josef von Helden, Vorsitzender der der Ständigen Kommission „Digitalisierung“ der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK) und Präsident der Hochschule Hannover, unterstreicht die Bedeutung der Kooperation mit Verweis auf den jüngsten Vorfall in Niedersachsen: „Nach dem Cyber-Angriff auf die Hochschule Hannover haben mehrere Hochschulen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Krisenstab und ein Notfallteam vor Ort kurzfristig und unbürokratisch zur Verfügung gestellt und damit sofortige und unmittelbare Hilfe geleistet. Nur diese Unterstützung hat uns ermöglicht, in kurzer Zeit die ersten digitalen Dienste wieder online verfügbar zu machen.“ Im Rahmen des neuen Verbundprojektes sollen die Vorteile der hochschulübergreifenden Unterstützung sowie Formen der fachlichen Zusammenarbeit auch mit externen Dienstleistern erprobt und evaluiert werden.
Michael Brinkwerth und Dr. Burkart Franz, Vorstand des LANIT, erklären: „Mit den bewilligten Mitteln werden wir innovative Schritte zur Erhöhung der Resilienz gegen Cyberangriffe auf unsere Hochschulen gehen. Hierbei werden die unterschiedlichen Anforderungen und Ausgangslagen der Hochschulen berücksichtigt und die bisherigen erfolgreichen gemeinsamen Aktivitäten verbessert.“